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450 Tonnen in Bewegung: Emsbrücke schwebt an ihren Platz

RHEDE/EMS – Ein Schauspiel der Superlative ereignete sich am Montag an der Landesstraße 52 in Rhede. In einer mehrstündigen Millimeterarbeit wurde die neue Emsbrücke eingeschoben – ein komplexer Vorgang, bei dem atemberaubende Kräfte für einen spannenden Tag sorgten. 450 Tonnen Stahl wurden in Bewegung gesetzt - eine Dimension, die zahlreiche Schaulustige anzog.

Um die Größenordnung zu veranschaulichen: Diese 450 Tonnen entsprechen etwa dem Gewicht von 75 ausgewachsenen Elefanten oder 300 Mittelklassewagen. All diese Masse bewegte sich gleichzeitig und präzise gesteuert über den Fluss.

Der minutiös geplante Ablauf ging auf. Nach acht Stunden höchster Konzentration aller Beteiligten war das Ziel erreicht: Die Brücke war dort, wo sie hingehört. Um 7 Uhr morgens begann das Spektakel. Mithilfe eines riesigen Raupenkrans, einer fahrbaren Schwerlastplattform, Seilzugpressen und Teflonplatten bewegte sich die Brücke zentimeterweise über den Fluss.

Der Brückeneinschub ist ein Bauverfahren, bei dem die Konstruktion zunächst am Ufer vorgefertigt wird. Anschließend wird sie mithilfe hydraulischer Pressen präzise an ihren endgültigen Standort geschoben. Dies minimiert Eingriffe ins Ökosystem und ermöglicht optimale Arbeitsbedingungen.

Von einer eigens eingerichteten Aussichtsfläche auf der Aschendorfer Seite verfolgten Zuschauer gebannt, wie sich der stählerne Koloss über die Ems schob.

Nach dem erfolgreichen Einschub zeigt sich die Bereichsleitung Brückenbau, Henning Herbers, von OEHM Bauunternehmen zufrieden. Sein erster Gedanke gilt dem Team: „Mein Dank geht an alle Beteiligten. Das Ergebnis spricht für sich." Herbers zieht einen Vergleich: "Wie Spitzensportler haben wir monatelang für diesen Moment trainiert. Wie bei Olympia zählt am Ende jeder Millimeter."

„Es ist ein gutes Gefühl, wenn alles nach Plan läuft", fügt Herbers hinzu. „Aber ehrlich gesagt, denke ich schon an die nächsten Schritte. Die Brücke ist zwar an Ort und Stelle, aber es gibt noch einiges zu tun“. Mit anderen Worten: kurz durchatmen und dann weiter an die Arbeit. Denn trotz des erfolgreichen Einschubs liegt noch ein gutes Stück Weg vor dem Team, bis die Brücke tatsächlich ihrer Bestimmung übergeben werden kann. 

Die neue Emsbrücke ist Teil eines größeren Infrastrukturprojekts. Die L 52 wird auf 1,6 Kilometern neu trassiert, wobei die Brücke etwa 45 Meter nach Süden verschoben wird.

"Diese Brücke ist mehr als nur ein Bauwerk", betont Markus Kuper, Bauleiter vor Ort. „Sie verbindet Gemeinden und Wirtschaftsräume, bedeutet kürzere Wege und verbesserte Verkehrsanbindungen für die Menschen im Emsland." Zudem wird sie als wichtige Ausweichstrecke bei Störungen auf der A31 dienen. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

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