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Referenz

Alles im Fluss: Umbau und Erweiterung Kläranlage Werlte

Großprojekt: Umbau und Erweiterung der Kläranlage Werlte

Wenn eine Abwasserreinigungsanlage für gleich zwei Gemeinden komplett um- und ausgebaut werden soll – und parallel dazu der reibungslose Weiterbetrieb garantiert sein muss – braucht es erfahrene Baupartner. Einer von ihnen ist das Bauunternehmen OEHM aus Meppen, dessen Mitarbeiter im Kläranlagenbau mit allen Wassern gewaschen sind.

Wilfried Schwarte ist Mitarbeiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Wohnen der Samtgemeinde Werlte und bezeichnet den Umbau der Kläranlage als „eines der größten Projekte der letzten Jahrzehnte“. Zukünftig sollen alle anfallenden Abwässer nur noch am Standort der Kläranlage Werlte gereinigt werden. Das Abwasser soll in Zukunft durch den Bau einer Druckrohrleitung von der derzeitigen Kläranlage Lorup zur Kläranlage Werlte umgeleitet werden, woraufhin die Kläranlage Lorup stillgelegt werden kann. Nach einer Nutzwertanalyse wurde diese Lösung als Vorzugsvariante festgestellt. Aufgrund des positiven Bevölkerungswachstums sind die Kapazitätsgrenzen der Reinigungsleistung der Kläranlagen erreicht.

Saubere Leistung, sauberes Wasser

Da mit dem Vorhaben verschiedene Maßnahmen verbunden sind und die Kläranlagen im laufenden Betrieb umgebaut werden müssen, wird die Umsetzung in verschiedenen Phasen ausgeführt. In der 2. Bauphase sind die Anlagenteile der Biologie zu ertüchtigen beziehungsweise zu erweitern. Hierzu zählen insbesondere: Neubau  eines Belebungsbeckens mit Trennwand und Wartungsgang, der Neubau zweier baugleicher Nachklärbecken mit Trichter, geneigter Sohle und Königsstuhl, Neubau einer Gebläsestation, eines MID-Schachts, eines Übergabeschachts, eines Rücklaufschlammpumpwerks, eines Verteilerbauwerks, umfangreicher Drainagesysteme unter den Becken, Infrastruktur, erdverlegter Rohrleitungsbau sowie einer  umfangreichen Grundwasserabsenkung. 2027 heißt es dann: „Wasser marsch“, wenn die hochmoderne Anlage in Betrieb gehen soll.

  • 25.300m³ Aushub für Baugruben und Rohrleitungsgräben
  • 1.540m³ Beton
  • 225to Bewehrungsstahl
  • 4.720m² Schalung

Wilfried Schwarte vom Bauamt der Samtgemeinde Werlte spricht über das Kläranlagenprojekt
«Die Zusammenarbeit läuft über alle Ebenen gut»

Zehn Fragen an Wilfried Schwarte, stellvertretender Fachbereichsleiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Wohnen der Samtgemeinde Werlte. Mit ihm sprechen wir über unvorhergesehene Ereignisse, die Visitenkarte eines Bauunternehmens und klären die Frage, was eine erfolgreiche Baustelle ausmacht. 

1. Welche Aspekte des Bauunternehmens OEHM haben dazu beigetragen, dass Sie mit dem Projekt zufrieden sind?
Als Projektingenieur bin ich regelmäßig auf der Baustelle, um mich über den Fortgang der Arbeiten zu informieren. Deshalb kann ich bestätigen: Es läuft gut. Positiv sehe ich die Organisation des Projektes, das klappt alles. Im Wesentlichen kann ich zwei Punkte nennen, erstens die Arbeitsvorbereitung, und zweitens, die Qualität der Ausführung.

Bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung ist das nicht so ohne, die Koordination der einzelnen Gewerke gestaltet sich mitunter kompliziert. Das managen die Partner gut. Die Akteure überzeugen in diesem Bauvorhaben mit fachlicher Kompetenz und Professionalität. Ich erlebe ein Team, das wirklich was schafft und bewegt, und das über alle Phasen hinweg.
 

2. Wie beurteilen Sie die Qualität der Arbeit, die von OEHM bei der Kläranlage geleistet wurde?
Die Kollegen vor Ort achten darauf, dass eine gewisse Qualität vorliegt. Gleichzeitig bringen Sie Ideen ein, um die Qualität der Bauwerke weiter zu verbessern. Das ist wichtig, und das wünscht man sich natürlich als Auftraggeber, dass da von allen Beteiligten mitgedacht und angepackt wird und dass hinsichtlich der Objekte der Bauwerke auch Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Die Sicherstellung der Bauqualität ist ein wesentlicher Faktor bei jedem Bauvorhaben. Es zeigt sich, gerade bei einem solchen Mammutprojekt, dass ein sauberes und ordentliches Arbeitsumfeld die Grundlage für Qualitätsarbeit ist. Das sorgt automatisch für Effizienz und Qualität auf der Baustelle. Ordnung und Effizienz sind elementar für ein erfolgreiches Bauprojekt.
 

3. Gab es spezielle Herausforderungen oder Anforderungen für das Projekt und wie ist OEHM damit umgegangen? 
Das enorme Bauvolumen ist per se eine große Aufgabe. Da braucht es rechtzeitige Absprachen und abgestimmte Abläufe. Es gilt, verschiedene Gewerke und Akteure zu koordinieren. Eine Herausforderung beim Projektmanagement im Bauwesen ist der Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen. Während des Projektablaufs können sich schnell Änderungen ergeben, die zu Verzögerungen, höheren Kosten und möglicherweise zu qualitativen Problemen führen können. Eine baubegleitende Qualitätskontrolle stellt sicher, dass Probleme frühzeitig identifiziert werden und Korrekturen und Änderungen vorgenommen werden, um Auswirkungen auf das Projekt zu minimieren. Da werden vorausschauend die nächsten Projektschritte angeguckt, und wenn dann Konfliktpunkte erkannt werden, dann spricht man das rechtzeitig an, damit es keine zeitlichen Verzögerungen gibt. Wir hatten, um ein Beispiel zu nennen, in der Anfangsphase zu Beginn Probleme mit der Grundwasserabsenkung. Der hohe Grundwasserandrang hatte uns Schwierigkeiten bereitet und zeitlich zurückgeworfen, das hatte aber ausdrücklich nichts mit OEHM zu tun, sondern mit den Begebenheiten vor Ort. Für uns war in der Situation wichtig, dass wir mit der Baufirma OEHM, dem Planungsbüro und uns als Team, eine gemeinsame, vernünftige Lösung erarbeiten. So sind wir auch erfolgreich weitergekommen, das hat gut funktioniert. Sowieso gelingt die Zusammenarbeit in diesem Projekt über alle drei Ebenen gut, also Planungsbüro, Bauunternehmen und Bauherr, das harmoniert wirklich gut. Letztendlich geht es nur übers Team, Bauen ist wie Mannschaftssport. Eine gewisse Flexibilität trägt dazu bei, unerwartete Herausforderungen zu bewältigen. Hier zeigt sich vielleicht auch ein Stück weit die emsländische Macher-Mentalität: Dass man als Partner Probleme zusammen anpackt, Lösungen erfolgreich umsetzt und alle an einem Strang ziehen.
 

4. Haben Sie den Eindruck, dass OEHM Ihr Budget und den Zeitplan effektiv verwaltet hat?
Das Projekt ist im Zeit- und Kostenplan. Man ist gut aufgestellt mit Kompetenzen, Manpower und Ressourcen, um das Projekt zum Erfolg zu bringen. Die Auswahl von qualifizierten Auftragnehmern und Partnerunternehmen ist zentral. Alle beteiligten Firmen wurden frühzeitig eingebunden, sodass die Zeitschiene eingehalten werden kann. Die effektive Verwaltung von Budget und Zeitplan beim Bau einer Kläranlage erfordert eine sorgfältige Koordination, klare Kommunikation und Überwachung. Und natürlich ist eine umfassende und detaillierte Planung im Vorfeld entscheidend. All das ist gegeben, und wirkt sich positiv aus auf Kosten, Zeit und Qualität.

5. Wie war die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem Bauunternehmen während des Projekts?
Ein deutlicher und offener Informationsaustausch zwischen den Parteien ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind und potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden. Klare Kommunikationswege sind wichtig, Kommunikation erfolgt im Wesentlichen über den Bauleiter direkt. Wir sind auch immer informiert worden und das Wichtigste, finde ich, dass auch vieles digital, oft per E-Mail-erfolgt.

Das hat natürlich den positiven Nebeneffekt, dass man Dinge nachvollziehen kann und man selbst oder das Planungsbüro schriftlich darauf antworten kann. So hat man dann den gesamten Prozess der Entscheidungsfindung dokumentiert. Das gilt insbesondere bei so einem langen, großen Projekt über einen mehrere Jahre dauernden Zeitraum. Aber klar, natürlich ist das direkte Gespräch, der persönliche Austausch, genauso wichtig. Der zuverlässige Informationsfluss, die gute Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten, da wurde in allen Bauabschnitten ergebnisorientiert zusammengearbeitet, das weiß ich zu schätzen. All das wirkt sich positiv aus auf die Faktoren Zeit, Qualität und Kosten positiv. Die Vorteile einer reibungslosen Kommunikation liegen auf der Hand: Die Motivation im Team steigt, auch die Identifikation mit dem Projekt und es gibt jedem Mitarbeiter Sicherheit, was konkret gefordert wird. Daher ist es wichtig, sich gegenseitig als Partner zu sehen und zu unterstützen.
 

6. Gab es innovative Lösungen oder Verbesserungsvorschläge seitens des Bauunternehmens, die das Projekt erfolgreich gemacht haben?
Es ist natürlich immer erfreulich, wenn die Kollegen in allen Bauphasen mitdenken und Ideen einbringen, überlegt vorgehen. Im Bereich Rohrleitungsbau erinnere ich mich beispielsweise an eine Idee von OEHM, da wurde bei den Betondurchbrüchen eine Änderung vorgenommen, die im Ergebnis das Handling verbessert und den Nutzungsgrad erhöht hat. Solche Optimierungen wirken sich dann positiv auf Kosten, Preis und Qualität aus. Darüber hinaus hat OEHM in der Oberflächenbehandlung, gerade in den Becken, Optimierungsbedarf ausgemacht. Auch da haben wir schnell erkannt, dass der Vorschlag an dieser Stelle Sinn macht. So wurde die Verbesserung dann ebenfalls durchgeführt und dadurch die Qualität erhöht. 

Das verdient umso mehr Beachtung, wenn man bedenkt, wie viele verschiedene Gewerke bei einem Projekt dieser Größenordnung mitarbeiten. Wir haben etwa einen großen Teil Maschinentechnik und Elektrotechnik, gerade die Maschinentechnik muss sich mit der Bautechnik abstimmen und dann wird da schon in der Zusammenarbeit mit der Maschinentechnik geguckt: Wie kann man bestimmte Detailpunkte besser lösen? Was kann man optimieren? 

Hervorheben möchte ich die Leistungen des Poliers, der dafür sorgt, dass vorausschauend gearbeitet und organisiert wird. Der Polier spielt in meinen Augen eine zentrale Rolle bei einer effizienten Baustellenleitung. In seiner Funktion hat er immer die nächsten Projektschritte im Blick, um mögliche Konfliktpunkte rechtzeitig zu identifizieren und anzusprechen. Das hilft natürlich, zeitliche Verzögerungen zu vermeiden. Und wie gesagt, das klappt gut. Grundsätzlich, finde ich, sind die wichtigen Personen immer die handelnden Akteure vor Ort auf der Baustelle. Das sehe ich auch bei anderen Unternehmen so, das ist eben die Visitenkarte eines Bauunternehmens, weil sie diejenigen sind, die auch die Lösungen vor Ort erarbeiten und die Arbeit vor Ort machen. Da spielt das Fachliche natürlich eine große Rolle und geht es auch um Erfahrung in der Organisation von komplexen Bauprojekten, insbesondere solchen mit speziellen Anforderungen wie Kläranlagen. Auch die soziale Kompetenz rückt in den Mittelpunkt, die ist mitentscheidend. Baustellen sind wie eine Firma: Je besser sie geführt werden, desto besser das Ergebnis.

7. Hat das Bauunternehmen ihre Erwartungen in Bezug auf Sicherheit und Qualität übertroffen?
Ja, das kann man so sagen. Das Qualitätsbewusstsein der Mitarbeiter ist die Basis für die Qualität, auch der Arbeitsschutz ist im Denken der Arbeitnehmer verankert. Ein Beispiel: Man sieht das immer wenn man auf die Baustelle kommt und gleich auf den erste Blick erkennt, wie aufgeräumt der Bauplatz ist.

Da geht es nicht nur um die Außenwirkung, den der erste optische Eindruck macht. Zum Beispiel sind Suchkosten, die durch Unordnung entstehen, oft hoch. Ich bin überzeugt, da merkt man, auf welche Sachen Wert gelegt wird. Das muss ich sagen, die Baustelle war immer tip top aufgeräumt, da lag nichts rum und das ist schon ein Indiz für die Qualität und dass die Kollegen vor Ort auf die Sicherheit achten. Sicherheit ist auf Baustellen das A und O. Sauberkeit und Sicherheit gehen stets miteinander einher. Eine saubere und organisierte Baustelle ist ein wichtiger Aspekt der Aufrechterhaltung einer sicheren Arbeitsumgebung. Die Reduzierung von Verschwendung, die Verbesserung der Effizienz und die Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz, all das trägt zur Steigerung der Arbeitsleistung und Mitarbeiterzufriedenheit bei. Das zeigt sich dann auch bei der Bewertung des Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinators, den wir als Bauherr eingesetzt haben. Da gab es nur kleine Verbesserungsvorschläge, die Sachverhalte konnten direkt behoben werden. Im Ergebnis kann man sagen: das war alles in Ordnung und zeigt: Sicherheit und Qualität sind einfach untrennbare Voraussetzungen für Erfolg.
 

8. Haben Sie vor, in Zukunft erneut mit diesem Bauunternehmen zusammenzuarbeiten?
Alle Beteiligten sind zufrieden, die Bauleistung stimmt und das Projekt läuft trotz seiner Größe reibungslos. Wir fühlen uns gut betreut, machen gute Erfahrungen und arbeiten gerne mit OEHM zusammen. Gute Voraussetzungen also, um auch in Zukunft gemeinsam Projekte anzugehen. Übrigens arbeiten wir als Samtgemeinde bereits in einem anderen Vorhaben mit der Firma OEHM zusammen. Im Bereich Brückenbau, hier in Werlte, das klappt auch gut. Im Dezember 2023 erfolgte dort die Freigabe.

9. Gibt es besondere Momente oder Erfahrungen während des Projekts, die Sie gerne hervorheben oder teilen würden?
Bei diesem Mammutprojekt, wo viele Personen und verschiedene Faktoren für eine bestimmte Zeitdauer zusammenkommen, sind fachliche Diskussionen unvermeidbar. Umso besser, dass ein grundsätzlich respektvoller und immer offener Umgang miteinander auf der Baustelle herrscht, das trägt auch die Handschrift von OEHM.

Das läuft wirklich gut. Alle Projektbeteiligten arbeiten darauf hin, zusammen ein vernünftiges, funktionierendes, qualitativ hochwertiges Anlagen- oder Bauwerk zu erstellen. So soll es sein, das sollten alle anstreben und dafür sollten alle in die gleiche Richtung marschieren. Mein Eindruck: Alle arbeiten gut daran mit und sind auf einem Kurs. Diese gemeinsam auf ein Ziel gerichtete Gruppenaktivität ist für mich ein entscheidender Punkt, dann ist die Atmosphäre auf der Baustelle eine völlig andere, als wenn man sich gleich wegen jeder Kleinigkeit den schwarzen Peter hin und her schiebt. Es muss lösungsorientiert gearbeitet werden, das ist das Wichtigste. Lösungen zu finden ist besser als Schuldige zu suchen. Da hilft Kommunikation auf Augenhöhe, Respekt und soziale Kompetenz. Es ist doch so: ein offener und respektvoller Umgang kann zum reibungslosen Ablauf der Arbeiten beitragen. Sind alle Beteiligten in die Abläufe involviert, werden Fehler früher erkannt und es können bessere Lösungen gefunden werden. Ich bin der Meinung, das Wertschätzung eine Haltung ist, die auf allen Seiten die Kommunikation vereinfachen kann, insbesondere wenn bei allen Parteien Kenntnisse und Bereitschaft dazu vorhanden sind. So ein kooperierender Bauprozess ist keine Einbahnstraße. Das heißt: Alle Beteiligten müssen sich der Gruppe verpflichtet fühlen, ähnliche Projektvorstellungen teilen und den Gesamterfolg anstreben. Das ist hier gegeben. 
 

10. Mammut-Bauvorhaben, Mega-Infrastrukturprojekt – sind solche Superlative für das Kläranlagen-Projekt angebracht?
Vom Volumen her ja, für eine Gemeinde unserer Größe ist die neue Kläranlage ein Mega-Projekt. Vor einigen Jahren haben wir eine neue Grundschule gebaut, das war eine ähnliche Dimension. Werlte ist eine stark wachsende Samtgemeinde, sowohl was Einwohner als auch die Wirtschaft betrifft. Wir machen uns fit für die Zukunft und stellen eine nachhaltige, zukunftsfähige Wasserver- und Abwasserentsorgung für alle sicher. Werlte setzt seinen Investitionsplan seit Jahren fort: Geld wird in die Sanierung von Schulen, die Feuerwehren, Straßen und Brücken sowie die Erneuerung der Kläranlage gesteckt. Nicht zuletzt als Vorreiter im Bereich der Energiewende setzt die Samtgemeinde Werlte besonders auf eine nachhaltige Infrastruktur. Unser Motto lautet nicht umsonst: ‚nicht nur gedacht sondern gemacht‘.

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  • Kläranlagen & Behälterbau
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